Jakobsweg – Tag 14 – Von Chanaz nach Yenne

Jakobsweg – Tag 14 – Von Chanaz nach Yenne

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Zu viel Regen

Der viele Regen schlägt sich langsam auf mein Gemüt. Dabei regnet es immer nur am Abend und dafür aber mit Blitz und Donner, so richtige Sommergewitter. Davor ist es entsprechend schwül.

Heute ist es bewölkt und nicht so heiß. Trotzdem ist meine Stimmung im Keller. In Gedanken bin ich zu Hause. Es gibt keine guten Nachrichten von da und die Anspannung holt mich ein.

Ich mag gar nicht darüber nachdenken was mich erwartet. Wir haben alle unsere Gründe loszugehen und meist suchen wir etwas, das wir dort wo wir herkommen noch nicht gefunden haben. Ich weiß wohl, dass es an und in mir liegt.

Es erscheint mir jedoch so, dass ich den Zugang nicht anderes als auf diese Art und Weise finde. Es ist mir jetzt auch egal was es mich kostet, ich glaube an mein Ziel und mich und habe beschlossen, alles wirklich alles dafür zu geben, um anzukommen.

Heute ist die Temperatur mit 23 Grad echt angenehm, da stört es mich auch nicht, dass es Hochnebel hat und es den ganzen Tag diesig ist und ich von den Aussichtspunkten nicht so weit sehen kann.

An der Chapelle St.-Romain lege ich eine kurze Rast ein bevor ich mich an den Abstieg mache.

Energie

Ich fühle eine starke Energie dort und so wundert es mich nicht zu lesen, dass dort eine alte Stelle aus römischer Zeit gefunden wurde. Auf mein Gefühl in dieser Hinsicht kann ich mich 100% verlassen. Ich bin so etwas wie eine menschliche Wünschelrute.

Möglicherweise kommt dir das ja bekannt vor, dass du dich zu bestimmten Plätzen hingezogen fühlst, weil sie dir eine besondere Energie geben und du dich dort wohlfühlst.

Dieser hat es echt in sich; der Weg geht durch den Wald auf rutschigem Boden ziemlich lange und steil bergab.

schmerzende Füße

Meine Füße bringen mich heute fast um den Verstand, sie tun so weh. Eine Blase ist aufgegangen und ich decke mich in Yenne als erstes mit Verbandsmaterial ein. Gott sei dank spreche ich „medizinisch“, das heißt
ich weiß auf Latein und Deutsch was ich brauche und mit Händen und Füßen finden wir Hydrokoloidpflaster und etwas zum desinfizieren und eine Rolle Pflaster zum fixieren.

Einkaufen mit Tierlauten

Dann kaufe ich Käse und die Verkäuferin, die sofort gemerkt hat, dass es mit meinem französisch nicht weit her ist, erklärt mir dass er von Mäh ist nicht von Muh, also Ziege und nicht Kuh. Ich dachte es mir fast nachdem sich jemand die Mühe gemacht hat eine Ziege aufs Etikett zu drucken. Wir haben trotzdem beide herzlich gelacht. Macht Spaß mit Händen und Füßen und Tierlauten einzukaufen.

Wunderschöne Aussicht

Da ich mich ausgesprochen gut heute fühle, will ich noch weiter und mache mich wieder auf einen Anstieg gefasst. Die Beine sind heute wirklich in guter Form und ich will den Sonnenuntergang oben auf dem Berg genießen.

Es geht vorbei an der Eglise Notre Dame d’Assomption. Einige Aussichtspunkte lassen einen herrlichen Blick auf das Tal der Schöne zu und so werde ich mehr als belohnt für meine Mühen.

Ich würde gerne mein Zelt auf einen der Aussichtspunkten aufstellen und die Nacht dort verbringen, allerdings ist es so windig, dass ich befürchte in dieser Höhe und so exponiert zu frieren und darauf habe ich keine Lust. Und am Ende regnet es wieder.

So genüge ich mich damit die Aussicht zu genießen und den Anblick in mich aufzusaugen.

Also laufe ich tapfer weiter bis zu der im Reiseführer beschriebenen Jagdhütte von Botozel. Dort treffe ich auf Rainer aus Niederbayern und wir quatschen noch bis es dunkel wird.

Fotos von heute – Diashow

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