Das Beste kommt zum Schluss
Als ich mich entschied den Camino zu laufen, war ich in einer für mich sehr schwierigen Situation und ich wusste, dass ich irgendetwas unternehmen muss, um mich da selbst rauszuholen. Und so habe ich anstatt mich von meiner Angst leiten zu lassen und zu versuchen trügerischen Halt in einer neuen Beziehung, Arbeit oder Wohnung zu finden, nach und nach alles losgelassen.Ich habe das getan wovor ich am meisten Angst hatte, alles aufzugeben und zu kapitulieren.
Ich habe alles in einem Jahr verloren.
Am Anfang des Weges ist es mir schwer gefallen und ich war voller Wut und Trauer. Im Grunde war es mir auch ziemlich egal, was mit mir passiert und ich hegte den Gedanken, vielleicht nicht mehr nach Hause zu kommen. Im Laufe der Zeit und des Weges bin ich im Kopf alles immer wieder durchgegangen, bis ich meine Wahrheit gefunden habe und es nach und nach ruhig in mir wurde.
Ich bin nicht mehr böse oder traurig, denn alles was vermeintlich schlimmes passiert ist hat mir die Zeit meines Lebens beschert. Ich habe angefangen mich wieder zu mögen und somit auch die Menschen um mich und das Leben. Für all das war ich lange ziemlich blind.
So kehre ich morgen als reiche Frau nach Hause und ich freue mich darauf.
Ich habe mich leergelaufen. Ich vermisse meine Familie und meine Freunde. Außerdem will ich endlich wieder arbeiten. Es macht so viel Spaß etwas zu erschaffen, das für andere von Nutzen ist.
In diesem Sinne. Buen Camino und Gute Nacht.